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Personalmanagement

Warum eine gesunde Work-Life-Balance so wichtig ist und mit welchen Maßnahmen Sie diese erreichen

Anika Wegner
Veröffentlicht: 3 November 2023
Upgedatet: 7 November 2023
Lächelnder Vater und Sohn sehen sich etwas auf dem Laptop an.

Eine gesunde Work-Life-Balance ist für das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen unerlässlich. Aber was genau verstehen wir unter „Work-Life-Balance“? Warum ist sie wichtig, und welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um in Ihrem Unternehmen ein solches Gleichgewicht herzustellen? Finden wir es in diesem Blogpost heraus.

Eine gesunde Work-Life-Balance bedeutet nicht nur, jeden Tag zu einer angemessenen Zeit Feierabend zu machen oder Überstunden abzubauen. Vielmehr geht es darum, eine Arbeitsplatzkultur zu schaffen, in der die Menschen Beruf und Privatleben miteinander vereinbaren können, ohne dass das eine das andere überwiegt.

Eine gute Work-Life-Balance sorgt für eine stabile, nachhaltige Arbeitsweise, die das körperliche und geistige Wohlbefinden nicht beeinträchtigt. Sie ermöglicht es Ihren Mitarbeitenden, energiegeladen und engagiert auf der Arbeit zu erscheinen, Grenzen zu setzen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, und ihre Arbeit auch auf der Arbeit zu lassen.

Eine gesunde Work-Life-Balance zu schaffen und aufrechtzuerhalten ist wichtig, um den Stress der Mitarbeitenden gering zu halten und ein Burnout zu vermeiden. Laut einer Umfrage von FlexJobs haben 75 Prozent der Arbeitnehmenden schon einmal ein Burnout erlebt und 76 Prozent finden, dass Stress am Arbeitsplatz ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt. Das hat nicht nur für die betroffenen Personen Konsequenzen, sondern wirkt sich auch auf das gesamte Unternehmen aus: Jedes Jahr gehen schätzungsweise 550 Millionen Arbeitstage aufgrund von Stress am Arbeitsplatz verloren.

Wenn Sie glückliche, gesunde, produktive und engagierte Mitarbeitende wollen, sollte eine gute Work-Life-Balance ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste sehen. Doch womit sollten Sie am besten beginnen? In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie über das Thema als Arbeitgeber wüssen müssen.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist eine Work-Life-Balance? Definition, Bedeutung & Beispiele

Die Work-Life-Balance bezieht sich auf das Gleichgewicht zwischen beruflichen Verpflichtungen (Work) und persönlichem Leben (Life).

Es ist der Zustand, in dem eine Person in der Lage ist, die Anforderungen und Verpflichtungen ihres Berufslebens effektiv mit ihren persönlichen Aktivitäten, sozialen Beziehungen und Freizeitinteressen zu vereinbaren.

Eine gesunde Work-Life-Balance ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Angestellten. Wenn Arbeit und persönliches Leben in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, kann dies positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit, die Produktivität am Arbeitsplatz, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie auf persönliche Beziehungen haben.

Hier sind einige Beispiele von Elementen, die zur Work-Life-Balance beitragen können:

  1. Flexible Arbeitszeiten: Die Möglichkeit, flexible Arbeitszeiten zu haben, kann es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Arbeit besser an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen.
  2. Urlaub und Freizeit: Regelmäßige Pausen, Urlaube und Freizeitaktivitäten sind wichtig, um sich zu erholen, Stress abzubauen und persönliche Interessen zu verfolgen.
  3. Grenzen setzen: Klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und persönlicher Zeit zu setzen, um Überarbeitung zu vermeiden und Raum für persönliche Aktivitäten zu schaffen.
  4. Gesundheitsförderung: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf tragen zu einem gesunden Lebensstil bei und unterstützen die Work-Life-Balance.
  5. Kommunikation: Offene Kommunikation mit Arbeitgebern, Team- und Familienmitgliedern über persönliche Bedürfnisse und berufliche Verpflichtungen.
  6. Prioritäten setzen: Klar definierte Prioritäten helfen dabei, die wichtigsten Aspekte des Lebens zu identifizieren und den Fokus darauf zu legen.
  7. Selbstfürsorge: Selbstpflegepraktiken, wie Meditation, Achtsamkeit und Entspannungstechniken, können dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Die genaue Definition einer ausgewogenen Work-Life-Balance kann für verschiedene Menschen unterschiedlich sein, da sie von individuellen Präferenzen, Lebensumständen und beruflichen Anforderungen abhängt. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber und Angestellte gemeinsam daran arbeiten, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine gesunde Work-Life-Balance fördern.

Junge, lächelnde Mitarbeiterin arbeitet im Homeoffice.

Wie sieht eine gute Work-Life-Balance aus?

Als Work-Life-Balance bezeichnet man den Zustand, wenn die Anforderungen des Arbeitslebens und des Privatlebens einer Person gut austariert sind. Dieses Gleichgewicht ist jedoch sehr fragil und bereits kleinste Änderungen können dies stören. Eine neue Teamleitung, zusätzliche Verantwortungsbereiche oder ein verändertes Arbeitsumfeld können bereits dazu führen, dass Teammitglieder länger über ihrer Arbeit sitzen und somit das Berufsleben über das Privatleben stellen.

Management und Führungskräfte haben eigentlich den Überblick über das Arbeitspensum ihres Teams. Durch Fachkräftemangel und verkleinerte Teams kann es jedoch schnell passieren, dass einzelne Mitarbeitende überstrapaziert werden, weil sie mehr Bereiche abdecken müssen als üblich. Wenn Sie darauf achten, dass Ihr Team zu den Kernzeiten volle Leistung bringen können, können diese trotzdem rechtzeitig Feierabend machen.

Genau so sieht eine gute Work-Life-Balance aus – während der Arbeitszeit arbeitet man konzentriert und effizient, gleichzeitig weiß man, wann Schluss ist und wie man nach der Arbeit am besten entspannt.

Welche Modelle gibt es zur Erreichung einer Work-Life-Balance?

Es gibt verschiedene Modelle und Ansätze zur Work-Life-Balance, die Organisationen und Angestellte bei der Gestaltung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Arbeit und persönlichem Leben unterstützen können. Hier sind einige Work-Life-Balance-Modelle:

  1. Vier-Säulen-Modell:
    Dieses Modell identifiziert vier Hauptbereiche, die in Einklang gebracht werden müssen: Arbeit, Familie, Gesundheit und soziale Beziehungen. Die Idee ist, dass eine ausgewogene Aufmerksamkeit auf alle diese Bereiche zu einem insgesamt zufriedenstellenden Leben führt.
  2. Kreis der Lebensbereiche:
    Ähnlich dem Vier-Säulen-Modell betrachtet dieses Modell verschiedene Lebensbereiche wie Arbeit, Familie, Gesundheit, Freizeit und persönliche Entwicklung als Teile eines Kreises. Das Ziel ist es, eine ausgewogene Verteilung von Aufmerksamkeit und Ressourcen in jedem Bereich zu erreichen.
  3. Sieben-Sphären-Modell:
    Dieses Modell identifiziert sieben Lebensbereiche, darunter Arbeit, Familie, Gesundheit, Freizeit, soziale Beziehungen, persönliche Entwicklung und Finanzen. Es betont die Bedeutung, in jedem Bereich bewusste Entscheidungen zu treffen, um ein ausgewogenes Leben zu führen.
  4. Schichtenmodell:
    Das Schichtenmodell betrachtet Arbeit und persönliches Leben als Schichten, die sich überschneiden können. Die Idee ist, klare Grenzen zwischen den Schichten zu setzen, um eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit zu ermöglichen.
  5. Arbeitsportfolio-Ansatz:
    Dieser Ansatz betrachtet Arbeit und persönliches Leben als verschiedene „Portfolios“, die jeweils unterschiedliche Anforderungen und Ziele haben. Das Ziel ist es, eine ausgewogene Balance zwischen den Anforderungen der verschiedenen Portfolios zu finden.
  6. Flow-Modell:
    Basierend auf dem Konzept des „Flow“ betont dieses Modell die Bedeutung von Aktivitäten, die ein hohes Maß an Konzentration und Engagement ermöglichen. Das Ziel ist es, Aktivitäten zu identifizieren, die Freude und Erfüllung bringen, sowohl in der Arbeit als auch im persönlichen Leben.
  7. Integration vs. Trennung:
    Dieser Ansatz betrachtet die Work-Life-Balance als ein Kontinuum zwischen Integration (Verschmelzung von Arbeit und persönlichem Leben) und Trennung (klare Trennung von Arbeit und persönlichem Leben). Die Wahl zwischen Integration und Trennung hängt von individuellen Präferenzen und Lebensumständen ab.

Es ist wichtig zu beachten, dass es kein „One-Size-Fits-All“-Modell für die Work-Life-Balance gibt, da die Bedürfnisse und Präferenzen der Angestellten variieren. Mitarbeitende und Organisationen können Elemente aus verschiedenen Modellen auswählen und anpassen, um eine Work-Life-Balance zu erreichen, die ihren spezifischen Anforderungen entspricht.

Die Vorteile einer guten Work-Life-Balance für Ihre Mitarbeitenden [Studie]

Was passiert also, wenn Sie dafür sorgen, dass in Ihrem Unternehmen ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit herrscht? Studien belegen, dass Mitarbeitende, die rechtzeitig Feierabend machen und ihre freie Zeit voll und ganz genießen können, bedeutend produktiver und glücklicher in ihrem Job sind. Eine Studie von Management Study Guide zeigte Folgendes:

  • Erfüllung: Menschen fühlen sich sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben erfüllter und zufriedener.
  • Gesundheit: Eine ausgeglichene Work-Life-Balance verringert Stress, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Bluthochdruck reduziert und das Immunsystem stärkt.
  • Produktivität: Mitarbeitende mit einem ausgeglichenen Lebensstil erledigen ihre Aufgaben effizienter.
  • Bessere Beziehungen: Eine Auszeit vom Schreibtisch verbessert die Beziehungen am Arbeitsplatz. Mit einem Team ohne Stress lässt es sich leichter arbeiten, da es weniger Konfliktpotenzial gibt und eine reibungslose, ausgeglichene Kommunikation gefördert wird.

All diese Aspekte sind natürlich auch für Ihr Unternehmen von Vorteil. Ein stärkeres Immunsystem bedeutet weniger Krankheitstage, eine gesteigerte Produktivität führt zu höheren Umsätzen. Vor allem aber trägt eine gute Work-Life-Balance dazu bei, Talente zu halten, was Ihrem Unternehmen einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschafft.

Lächelnder Vater und Tochter spazieren im Wald.

Die besten Maßnahmen für eine gesunde Work-Life-Balance für Ihre Mitarbeitenden

Hier sind fünf Maßnahmen, die Sie als Arbeitgeber ergreifen können, um auch in Ihrem Unternehmen eine gesunde Work-Life-Balance zu fördern.

1. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden Flexibilität

Flexibilität ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Doch auch auf die Work-Life-Balance hat sie enorme Auswirkungen.

Laut einer Studie von Future Forum unter 10.000 Wissensarbeitenden wünschen sich 93 Prozent der Arbeitnehmenden Flexibilität in Bezug darauf, wie und wann sie arbeiten. Dieselbe Studie ergab, dass die Flexibilität des Arbeitsortes mit einer um 45 Prozent besseren Work-Life-Balance und einer um 30 Prozent höheren Gesamtzufriedenheit am Arbeitsplatz einhergeht.

Indem Sie mehr Spielraum für Flexibilität lassen, ist es für Ihre Mitarbeitenden leichter, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren – ganz gleich, ob sie einen Fitnesskurs besuchen, einen Therapietermin wahrnehmen oder ihre Kinder von der Schule abholen wollen. Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, ihren Zeitplan flexibel zu gestalten, ebnen Sie den Weg für eine gesunde Work-Life-Balance.

📚 Mehr zum Thema
Erfahren Sie in einem anderen Artikel, was flexibles Arbeiten ist und warum Sie Flexibilität am Arbeitsplatz ermöglichen sollten.

2. Helfen Sie Ihren Mitarbeitenden, ihr Arbeitspensum zu bewältigen

Es nützt nichts, Ihre Mitarbeitenden zu einer gesunden Work-Life-Balance zu motivieren, wenn sie gleichzeitig unter dem Druck stehen, ein unzumutbares Arbeitspensum zu bewältigen.

Sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Mitarbeitenden (oder delegieren Sie diese Aufgabe an die jeweilige Teamleitung), um ihre aktuelle Arbeitslast zu checken und alle Schwierigkeiten zu besprechen, mit denen sie sich in Bezug auf ihre Ziele und Fristen konfrontiert sehen.

Bezeichnen Sie nicht jedes Projekt als dringend, denn das macht es den Mitarbeitenden unmöglich, Prioritäten zu setzen und ihr Arbeitspensum gleichmäßig zu verteilen. Halten Sie bei Bedarf regelmäßige Besprechungen ab, um abzustimmen, was hohe Priorität hat, und was verschoben werden kann, und ermutigen Sie überlastete Mitarbeitende, wenn möglich einige Aufgaben an andere zu delegieren.

Halten Sie die Kommunikationswege offen, schaffen Sie einen Raum, in dem sich die Mitarbeitenden sicher genug fühlen, Sorgen über ihre Arbeitslast mitzuteilen, und halten Sie Ausschau nach Mitarbeitenden, die zu viel zu tun haben, sich aber nicht trauen, es zu sagen.

3. Setzen Sie klare Erwartungen an die Kommunikation außerhalb der Arbeitszeiten

In unserer heutigen Gesellschaft, in der wir ständig online sind, kann es extrem schwierig sein, abzuschalten und Abstand von der Arbeit zu nehmen. Wir haben es alle schon getan: im Urlaub einen Blick auf unsere E-Mails geworfen oder auf Slack-Nachrichten geantwortet, obwohl wir eigentlich gerade nicht arbeiten.

Der Slack-Blog berichtet stolz, dass 76 Prozent der Personen, die Slack unter der Woche nutzen, über ihre Mobilgeräte darauf zugreifen. Es ist zwar großartig, dass neue Technologien es uns ermöglichen, unterwegs zu kommunizieren, aber gleichzeitig besteht die Gefahr, dass wir nie aufhören.

Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden bei ihrer Work-Life-Balance unterstützen wollen, sollten Sie klare Erwartungen an die Kommunikation außerhalb der Arbeitszeit stellen. Sie können Ihren Mitarbeitenden nicht ausdrücklich verbieten, Nachrichten abzurufen und zu beantworten, während sie krank oder im Urlaub sind, aber Sie können (und sollten) aktiv davon abraten.

Ziehen Sie eine schriftliche Richtlinie in Erwägung, die besagt, dass arbeitsbezogene Kommunikation nicht erwünscht ist, wenn die Mitarbeitenden abwesend sind, und verlangen Sie, dass alle Mitarbeitenden eine automatische Abwesenheitsmeldung einstellen, bevor sie sich abmelden.

Am wichtigsten ist jedoch, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Eine kürzlich durchgeführte Inc.-Umfrage ergab, dass 56 Prozent der leitenden Angestellten arbeitsbezogene Nachrichten „fast ständig“ abrufen, wenn sie nicht im Büro sind, während 85 Prozent im Urlaub mindestens ein- oder zweimal täglich ihre Nachrichten checken. Es ist vielleicht nicht beabsichtigt, aber wenn das Führungsteam niemals abschalten kann, setzt es ein Zeichen für den Rest des Unternehmens. 

4. Nein sagen normalisieren

Wenn Sie eine gesunde Work-Life-Balance schaffen möchten, müssen Sie ihre Mitarbeitenden in die Lage versetzen, Grenzen zu setzen und diese auch durchzusetzen. Dazu gehört auch, Nein sagen zu können, ohne dass man gleich als nicht hilfsbereit, schwierig oder nicht teamfähig abgestempelt wird.

Wie oft haben Sie schon eine Nachricht von einem anderen Teammitglied erhalten, das Sie um ein kurzes Gespräch bittet? Oder eine Einladung zu einer Besprechung oder einem Workshop erhalten, an dem Sie eigentlich nicht unbedingt teilnehmen müssen? Selbst scheinbar unbedeutende Anfragen, „schnell etwas Korrektur zu lesen“ oder „über etwas drüber zu schauen“ können sich in Ihren Tag hineinfressen und Sie völlig aus dem Rhythmus bringen.

Es ist in Ordnung, anderen Teammitgliedern zu helfen und flexibel zu sein, aber es ist auch in Ordnung (und notwendig), nein zu sagen, wenn man gerade keine Kapazitäten hat.

Das ist die Botschaft, die Arbeitgebende ihren Mitarbeitenden übermitteln müssen. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, in ihren Kalendern Zeiten zu blockieren, damit sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren können (während dieser Zeit werden Einladungen zu Besprechungen automatisch abgelehnt), und geben Sie ihnen die Möglichkeit, zusätzliche Projekte und Aufgaben abzulehnen, die eigentlich außerhalb ihres Aufgabenbereichs liegen.

💡 Tipp von Babbel
Sie können auch diesen Leitfaden teilen, der erklärt, wie man professionell Nein sagt, damit ihre Mitarbeitenden lernen, wie sie ihre Grenzen klar, selbstbewusst und respektvoll kommunizieren können.

5. Bieten Sie Benefits an, die auch außerhalb der Arbeit genutzt werden können

Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden wirklich dazu ermutigen wollen, eine gesunde Work-Life-Balance zu finden, sollten Sie Ihre Mitarbeiterangebote entsprechend anpassen. Anstatt Benefits anzubieten, die nur bei der Arbeit genutzt werden können (z. B. Spielzimmer, kostenlose Snacks und Getränke oder Teamevents), sollten Sie Ihren Mitarbeitenden Zugang zu Benefits geben, von denen sie auch in ihrer Freizeit profitieren können.

Besonders beliebt sind Benefits, die die Mitarbeitenden ermutigen, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu fördern, wie z. B. subventionierte Mitgliedschaften in Fitnessstudios, Abonnements für den Urban Sports Club (oder ähnliches) und Zugang zu Apps zur Förderung des psychischen Wohlbefindens wie Headspace.

Sie könnten sogar Reisegutscheine, eine Versicherung für Haustiere (ein Benefit, das seit der Pandemie immer beliebter wird), Restaurantgutscheine oder ein Abonnement für Kochboxen wie HelloFresh anbieten.

Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihren Mitarbeitenden und finden Sie heraus, welche Mitarbeiter-Benefits sie besonders gerne hätten.

Mit diesen fünf einfachen, aber wirksamen Methoden können Sie einen wichtigen Schritt in Richtung einer Arbeitsplatzkultur unternehmen, die das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt. Im Gegenzug werden Sie feststellen, dass Ihre Mitarbeitenden zufriedener, engagierter und produktiver sind – eine Win-Win-Situation für alle.

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Lächelnde Geschäftsfrau sitzt in einem Café mit ihrem Baby auf dem Arm.

Die Kritik an der Work-Life-Balance und warum Work-Life-Blending die Zukunft sein könnte

Work-Life-Balance war eines der Trendwörter der letzten Jahre. Und noch immer liest und hört man überall von ihr – von der Balance zwischen Leben und Arbeit. Angestellte fordern sie, Arbeitgeber versprechen sie, Gewerkschaften verteidigen und Medien propagieren sie. Nun hat sich daraus ein neuer Begriff etabliert: Work-Life-Blending. Doch was genau ist das und könnte dies das Modell der Zukunft sein?

Was ist Work-Life-Blending? Definition & Merkmale

„Work-Life-Blending“ wird als neuer Begriff der Work-Life-Balance gehandelt, bezieht sich aber auf eine Arbeits- und Lebensweise, bei der die Grenzen zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichem Leben verschwimmen oder sich vermischen (Blend).

Im Gegensatz zur traditionellen Work-Life-Balance, bei der versucht wird, klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen, wird beim Work-Life-Blending eine flexiblere und integrativere Herangehensweise verfolgt.

Hier sind einige Merkmale des Work-Life-Blending:

  1. Flexible Arbeitszeiten: Angestellte haben die Flexibilität, ihre Arbeitszeiten an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Dies kann bedeuten, dass sie außerhalb der traditionellen Bürozeiten arbeiten oder flexible Stundenmodelle nutzen.
  2. Homeoffice und Telearbeit: Angestellte haben die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, was es ermöglicht, Berufs- und Privatleben enger miteinander zu verknüpfen.
  3. Technologische Integration: Die Verwendung von Technologie, insbesondere mobilen Geräten und Online-Kollaborationstools, ermöglicht es den Menschen, von überall aus zu arbeiten. Dies fördert die nahtlose Integration von Arbeit und persönlichem Leben.
  4. Arbeitgeberunterstützung: Arbeitgeber unterstützen aktiv eine Kultur des Work-Life-Blendings, indem sie flexible Arbeitsrichtlinien implementieren, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Arbeitszeit selbst zu gestalten.
  5. Fokus auf Ergebnisse: Die Leistung wird stärker an den erreichten Ergebnissen gemessen als an der Anwesenheit im Büro zu bestimmten Zeiten. Dies fördert eine ergebnisorientierte Arbeitsweise.
  6. Grenzen zwischen Arbeit und Leben sind verschwommen: Im Work-Life-Blending gibt es keine klare Trennung zwischen Arbeitszeit und persönlicher Zeit. Mitarbeitende können während ihrer Freizeit auch berufliche Aufgaben erledigen und umgekehrt.

Work-Life-Blending kann für einige Menschen vorteilhaft sein, da es mehr Flexibilität bietet und es ermöglicht, Arbeit und persönliches Leben besser aufeinander abzustimmen. Es kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn die Grenzen zu stark verschwimmen und es schwierig wird, sich von der Arbeit zu erholen. Daher ist es wichtig, klare Strategien zu haben, um eine gesunde Balance zu gewährleisten und möglichen Burnout vorzubeugen.

Das Dilemma mit dem Zeitempfinden und der Work-Life-Balance

Aus welchem Grund vergeht die Zeit, die wir mit Dingen verbinden, die mit Arbeit zu tun haben, so viel langsamer als die Dinge, die mit unserer Freizeit zu tun haben? Menschen haben in diversen Situationen sowie in verschiedenen Lebensabschnitten eine unterschiedliche Zeitwahrnehmung. Das Zeitgefühl ist nicht objektiv, sondern hängt maßgeblich von der subjektiven und emotionalen Bewertung einer Situation ab. Momente oder Zeitspannen, die besonders erlebnisreich oder mit starken positiven Emotionen besetzt sind, vergehen wie im Flug. Fragt uns jemand danach, wie der Urlaub war, lautet die Antwort oftmals: „Schön, aber viel zu kurz.“

Aber was bedeutet das in Bezug auf unser Arbeitsleben? Wenn nun die Mehrzahl der Menschen die Empfindung hat, dass die Zeit auf der Arbeit wesentlich langsamer verläuft als an anderen Orten bzw. in anderen Situationen, heißt das im Umkehrschluss, dass die meisten Menschen die Arbeit, die sie jeden Tag machen, als langweilig bewerten oder mit einem sehr negativen Gefühl konnotieren.

Ist Work-Life-Blending die Antwort?

Für viele heißt die Antwort auf dieses Dilemma: Work-Life-Balance.
Aber wie sieht eine ausgewogene Work-Life-Balance eigentlich aus? Wir teilen unser Leben in zwei Lebensbereiche ein. Einem Menschen mit einer gesunden Work-Life-Balance, gelingt es diese beiden Bereiche unter einen Hut zu bringen, aber ist das wirklich eine gute Lösung?

Work-Life-Balance, das impliziert auch, dass es einen Ausgleich geben muss zwischen zwei Dingen, die sich gegenüberstehen und die nicht zusammengehören: Das schöne Leben und die böse Arbeit. Um die Arbeit zu ertragen, muss sie im Zaum gehalten werden, sie muss im Gleichgewicht stehen zu – ja, zu was eigentlich? Zum Leben? Ist denn die Arbeit etwa nicht Teil des Lebens? Gehört sie nicht dazu? Doch was für ein Leben ist das, in dem die Arbeit – mit der wir so viel Zeit verbringen – nicht ein Teil ist? In dem Arbeitszeit nicht als Lebenszeit zählt? Warum streben wir nach einer Balance – und nicht nach einem guten Leben, in dem alles stimmt?

In einem Beitrag zur Work-Life-Schizophrenie begründet Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler Philip Kovce die Trennung von Freizeit und Arbeit als Volkskrankheit:

Allein diese Zweiteilung entwertet die Arbeit und somit uns selbst. Wir sprechen von einer Arbeit, die nicht zum Leben gehört und damit nicht als Lebenszeit gerechnet wird. Dadurch wird unsere schöne Lebenszeit immer kürzer und die Arbeit, die wir vollrichten, zu etwas Negativem.

„Streichen Sie die Begriffe Arbeitszeit und Freizeit aus Ihrem Wortschatz, ersetzen Sie diese durch Lebenszeit und fragen Sie sich: Macht das Sinn, was ich mache?“

Götz Werner

Arbeitszeit ist Lebenszeit – und sollte nicht getrennt werden!

An unser Privatleben stellen wir hohe Ansprüche. Wir planen Abendaktivitäten, Wochenendausflüge, Reisen. Wir möchten unsere „freie“ Zeit gut nutzen und geniessen. Warum stellen wir nicht die gleichen Ansprüche an unser Berufsleben? Wieso fordern wir nicht ebenso vehement gute Arbeit? Wir sollten eine Arbeit anstreben, die zu unserem Leben, in unser Leben passt. Die es komplett macht, und nicht halbiert. Eine Arbeit, in der wir etwas bewegen können, uns einbringen, in der uns Wertschätzung entgegengebracht wird.

In Zeiten von New Work und Digitalisierung haben wir die große Chance, genau das zu tun: Die Arbeitswelt für und mit Menschen umzugestalten. Wir können und müssen uns fragen: Wie wollen wir leben? Wie wollen wir arbeiten? Das kann uns zu einer selbstbestimmteren und flexibleren Arbeitswelt führen – und genauso bei unserer Lebenszeit!

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Anika Wegner

Anika Wegner

SEO Content & Blog Manager — Sprache als Zugang zu anderen Kulturen ist ein Thema, das Anika sehr am Herzen liegt. Deshalb schreibt sie bei Babbel über Themen, wie Unternehmen von Sprachlernlösungen profitieren können.

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