Vier Anzeichen für eine gut umgesetzte Unternehmenskultur

Wir bieten ein diverses Team, Gratisobst und Feierabendbier – Die Bedeutung einer guten Unternehmenskultur wird heute schon in den Stellenausschreibungen deutlich. Doch nur mit Äpfeln und Freigetränken zu werben, damit ist es nicht getan. Denn eine Unternehmenskultur bedeutet auch Offenheit, Fairness und Transparenz – sie reflektiert die Attraktivität des Unternehmens für seine Mitarbeitenden. Aus Sicht von HR-Experten gibt die Unternehmenskultur den Ausschlag, wie erfolgreich sich ein Unternehmen auf dem Markt behaupten kann, ob seine Mitarbeitende motiviert sind und ob es in der Lage ist, Talente anzuziehen. Doch leider sind die Werte der Unternehmenskultur oft nur auf dem Papier zu finden, als formulierte Ziele, die ein Unternehmen gerne erreichen würde.
Auf einer Podiumsdiskussion stellte die SAP-Managerin Natalie Lotzmann vor einigen Jahren die These auf, dass alle Unternehmen in absehbarer Zukunft über die gleichen Technologien verfügen werden. Der Unterschied eines Unternehmens zu seinen Wettbewerbern wird dann nur noch in dem Engagement, der individuellen Einstellung und dem Verhalten seiner Mitarbeitenden liegen. Mit diesem Satz beschrieb Lotzmann, wie die Kultur einer Firma wirkt. Eine gute Unternehmenskultur schafft motivierte Mitarbeitende, die sich für ihre Arbeit begeistern können und so auch Geschäftspartner und Kunden überzeugen. In Umkehrschluss kann eine „verfehlte“ Unternehmenskultur bewirken, dass nur der „Dienst nach Vorschrift“ an der Tagesordnung ist und sich die besten Köpfe einen anderen Arbeitgeber suchen. Unternehmen wollen heute innovativ, kunden- und mitarbeiterfreundlich sein. Um Talente werben sie mit dem Versprechen flacher Hierarchien, eigenverantwortlicher Arbeit und einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Im Kern ist dabei immer von der Unternehmenskultur die Rede.
Die Unternehmenskultur ist ein System von Normen und Werten, die alle Mitarbeitende in einem Unternehmen teilen und auch aktiv leben. Sie wirkt sich nicht nur sachlich, sondern auch auf emotionaler Ebene aus. Zur Unternehmenskultur gehören die Corporate Identity des Unternehmens genauso wie sein Führungsstil oder die Art und Weise, wie die Mitarbeitende miteinander kommunizieren. Sie gibt Orientierung und kann das Verhalten beeinflussen. Im besten Fall sorgt sie für Commitment und das Gefühl, eingebunden zu sein.
Die Unternehmenskultur wirkt auf allen Hierarchieebenen, einschließlich des Managements. Sie kann nicht einfach "von oben" verordnet werden, sondern wird ebenso durch die Mitarbeitenden und äußere Umstände geprägt. In einem Startup findet sie anderen Ausdruck als in einem Familienunternehmen – hier fließen die Geschichte und die Werte der Firma ein. Eine Unternehmenskultur wächst immer über einen längeren Zeitraum. Verändern lässt sie sich durch neue Erfahrungen und das Überdenken der eigenen Ziele.
Die Kultur eines Unternehmens zeigt sich in vielen verschiedenen Bereichen. Hierzu gehören beispielsweise die Kommunikations- und Konfliktkultur der Firma, der Stellenwert, den Wertschätzung und Anerkennung in der Firma haben oder die Art und Weise, in der Leistung honoriert wird.
Vision Statement
Ohne Vision lässt sich in einem Unternehmen keine positive Kultur erzeugen. Das Vision Statement gibt die Richtung vor, in die sich die Organisation entwickeln will. Es fasst die Werte und Ziele eines Unternehmens in kurzer, prägnanter Form zusammen. Visionen stiften Sinn – für die eigenen Mitarbeitenden und oft auch für externe Partner. Ein Beispiel für eine umfassende Unternehmensvision liefert Coca-Cola: Der Softdrink-Riese formuliert seine Vision für die Bereiche People, Portfolio, Partners, Planet, Profit und Productivity. Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeitenden dazu inspiriert werden, ihre Potenziale vollständig auszuschöpfen. Wirtschaftlicher Erfolg ist nur ein Aspekt der Coca-Cola-Vision. Ebenso wichtig sind soziale Verantwortung und nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Einige Jahre lang gab es im Unternehmen ein Programm, bei dem die besten Mitarbeitenden einige Wochen lang in die Antarktis reisten und sich dafür einsetzten, den sechsten Kontinent vor Umweltschäden zu bewahren.
Werte
Die Werte eines Unternehmens sind der Kern seiner Kultur. Während die Vision die allgemeine Richtung vorgibt, beschreiben die Werte das Verhalten und die Einstellung, die nötig sind, um die in der Vision formulierten Ziele zu erreichen. Damit sie zu einer gemeinsamen und für alle verbindlichen Basis werden können, müssen sie authentisch sein und die Realität des Unternehmens widerspiegeln.
Das Werteversprechen halten
Die spannendste Vision und die besten Werte nützen nichts, wenn sie sich nicht in praktischem Handeln niederschlagen. Mit seiner Vision und der Formulierung seiner Werte gibt ein Unternehmen ein Versprechen ab, das es im Alltag halten muss. Verspricht ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden flache Hierarchien und Entscheidungsspielräume, so ist es kontraproduktiv, wenn Mitarbeitende auf einer Junior-Position von wichtigen Diskussionen oder wachsender Projektverantwortung ausgeschlossen werden.
Mitarbeitende
Eine positive Unternehmenskultur kann nicht ohne die Mitarbeitenden entstehen. Zuerst einmal müssen sie den Raum dafür haben, ihre Fähigkeit und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Sie müssen jedoch auch selbst zur Kultur der Firma passen. Ein wichtiges Kriterium für erfolgreiche Unternehmen ist es, Mitarbeitende zu gewinnen, die nicht nur auf ihrem Fachgebiet Talente sind, sondern auch dazu in der Lage sind, die jeweilige Unternehmenskultur aktiv zu leben. Auch hier ein prominentes Beispiel aus der Praxis: Der US-amerikanische Onlinehändler Zappos – einer der größten der Branche – zahlt neuen Mitarbeitenden 3.000 US-Dollar, wenn sie sich nach einer Probezeit dafür entscheiden, das Unternehmen wieder zu verlassen, falls sie merken, dass sie für die Kultur der Firma nicht wirklich brennen. Potentielle Bewerber umwirbt Zappos regelrecht, neue Mitarbeitende lernen jedoch auch die Werte ihres Arbeitgebers intensiv kennen. Ihre ersten Stationen im Unternehmen sind meist das Call-Center und der Kundenservice – übrigens Jobs, die alle Mitarbeitende unabhängig von ihrer Position in einem Rotationsverfahren übernehmen müssen. Wer danach noch bleiben will, hat seine Feuertaufe hinter sich und deutlich gemacht, dass er zur Unternehmenskultur von Zappos passt.
Eine positive Unternehmenskultur, die von den Mitarbeitenden mitgetragen wird, ist in der Lage, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit einer Firma zu steigern. Dafür gibt es fünf gute Gründe:
Eine allgemeine Formel für das Schaffen einer guten Unternehmenskultur gibt es nicht. Die Kulturen von Firmen sind so individuell wie ihre Mitarbeitenden und Geschäftsmodelle. Entscheidend sind gemeinsame Ziele und Werte, für die das Unternehmen steht. Ebenso wichtig ist es, diese Werte nicht nur zu formulieren, sondern auch aktiv zu leben.
Veränderungen der Unternehmenskultur sind in der Regel nicht ganz einfach – problematische Aspekte haben oft eine lange Vorgeschichte. Gelingen werden Änderungen in der Unternehmenskultur nur dann, wenn Unternehmen alle Mitarbeitende in deren Planung und Umsetzung einbeziehen. Dafür sind ein gewisser Ressourcenaufwand und ein aktives Change-Management erforderlich.
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